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Mutige Antifaschistin erhält Bundesverdienstkreuz

Anerkennung für Entlarvung der rechtspopulistischen AfD

Foto: Stephan Röhl (CC BY-SA 2.0)

In Zeiten, in denen der Rechtspopulismus in den Medien hofiert und auf den Straßen gefeiert wird, braucht es großen Mut, um sich dieser Bedrohung der liberalen Demokratie entgegenzustellen. Daher ist es zu begrüßen, dass mit Shermin Langhoff, der Intendantin des Berliner Maxim-Gorki-Theaters, nun eine engagierte Widerstandskämpferin gegen den Rechtspopulismus die höchste Auszeichnung der deutschen Regierung erhält. Für ihren Mut, die AfD-Mitglieder als „Faschisten“ zu bezeichnen, wurde ihr verdientermaßen am diesjährigen Weltfrauentag das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Ebenfalls Mut bewies damit auch das Bundespräsidialamt, welches für die Auswahl der Preisträger zuständig ist. Schließlich wurde das Bundesverdienstkreuz in der Vergangenheit bereits oft an vermeindliche und echte Faschisten verliehen. So hatte der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck erst 2012 die jetzige AfD-Chefin Frauke Petry mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Davor erhielten etliche ehemalige Nationalsozialisten den höchsten Staatsorden. So wurde das Großkreuz des Bundesverdienstkreuzes unter anderem verliehen an: Hans Filbinger (ehem. NSDAP), Kurt Georg Kiesinger (ehem. NSDAP) und Karl Blessing (ehem. Freundeskreis Reichsführer SS). Einfachere Ausführungen des Bundesverdienstkreuzes erhielten daneben sehr viele weitere ehemalige Faschisten.

Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die mutige Antifaschistin Shermin Langhoff verabschiedet sich das Bundespräsidialamt endlich von seiner faschismusfreundlichen Ordensvergabepraxis und folgt damit früheren Auszeichnungen an mutige Kämpfer gegen Rechts. So erhielt der rumänische Antifaschist Nicolae Ceausescu 1971 die Sonderstufe des Großkreuzes des Bundesverdienstkreuzes, ebenso drei Jahre später der jugoslawische Antifaschist Josef Tito. Unverständlich hingegen bleibt, dass dem unbestritten verdienstvolleren Antifaschisten Josef Stalin hingegen kein Bundesverdienstkreuz verliehen wurde. Man mag auch dies als ein Zeichen der früheren faschistenfreundlichen Vergabepraxis ansehen, die nun hoffentlich für immer beendet ist.

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