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Flüchtlinge auf Heimaturlaub – Regierung unterstützt mit Charterflügen

Ungenutze Abschiebeflugzeuge werden als Ferienflieger umgenutzt

Foto (bearbeitet): Lumu CC BY-SA 3.0

Berlin – Der Sommer steht vor der Tür. Viele neu Hinzugekommene wollen sich endlich einmal vom anstrengenden Flüchtlingsalltag in Deutschland erholen und ein paar Wochen in ihren Heimatländern ausspannen. Oft gestaltet sich dies jedoch schwieriger als gedacht, denn die Luftfahrtbranche hat sich noch immer nicht auf den neuen Trend eingestellt und so sind preiswerte Direktflüge nach Aleppo, Raqqa oder Kabul Mangelware. Auch die Reise über den Seeweg ist alles andere als unkompliziert, sind doch die Hilfs- und Flüchtlingsorganisationen voll mit dem Fährservice nach Europa ausgelastet. Für das Übersetzen in die andere Richtung bleibt da oft wenig Zeit und Muße.

Auf diesen Missstand aufmerksam geworden hat sich die Bundesregierung nun entschlossen schnell und unbürokratisch zu helfen. Da aufgrund des Abschiebestopps nach Afghanistan, Irak und Nordafrika viele angemietete Flugzeuge ungenutzt herumstehen, solle diese nun als Ferienflieger für Flüchtlingsurlauber eingesetzt werden. Ab kommender Woche will die Regierung von verschiedenen Flughäfen einmal täglich nach Aleppo, Kabul und Mogadischu fliegen.

Kontrovers diskutiert wird dagegen noch, ob bei dieser Gelegenheit auf dem Rückflug schnell und unkompliziert neue Flüchtlingen nach Deutschland gebracht werden sollen. Da die Flugzeuge anderenfalls leer zurückfliegen würde, war diese Option von Kanzlerin Merkel ins Spiel gebracht worden, die zudem ihre Sorge über den zuletzt stagnierenden Flüchtlingsnachschub zum Ausdruck gebracht hatte. Widerspruch zu diesem Vorschlag kam jedoch von Vertretern des Hilfs- und Flüchtlingswirtschaftsverbandes, der fallende Margen im Mittelmeer-Fährgeschäft befürchtet.

 

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