Häftlinge der Justizvollzugsanstalt Moabit haben am vergangenen Donnerstag den täglichen Freigang im Gefängnishof genutzt, um gegen eine Schließung der Grenzen in Europa zu protestieren. Unter dem Motto No walls! No fences! zeigten sich die Gefängnisinsassen solidarisch mit Aus- und Eingeschlossenen in aller Welt und forderten die Überwindung zwischenmenschlicher Barrieren. Es könne nicht sein, dass Europa im 21. Jahrhundert wieder Mauern und Zäune errichte, um Menschen daran zu hindern, einander zu begegnen.
Auch im Ausland wurde die freundliche Geste der Moabiter Häftlinge positiv aufgenommen. Aus Den Haag wandten sich die No-Borders-Aktivisten Radovan Karadžić und Ratko Mladić mit einer Solidaritätsadresse an die Öffentlichkeit und wiederholten ihre Forderung nach einer Öffnung der Balkanroute.
Angesichts der zunehmend flüchtlingsfeindlichen Stimmung in Deutschland, staunt man über das Bekenntnis der Gefängnisinsassen zum humanistischen Imperativ der Kanzlerin. Es zeigt sich wieder einmal, dass Solidarität vor allem von denen geübt wird, die ihrer am meisten bedürfen.
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